Wo Höhen, da auch Tiefen - eine persönliche Abrechnung:
Inhalt: Breslin
(Sylvester Stallone) gerät im Knast in einen Streit, der ihn direkt in eine
Einzelzelle befördert. Gut überwacht und eingeschottet wirkt er sicher
eingesperrt, doch er findet eine Lücke im System. Als es vor dem Gefängnis zu
einer Explosion kommt, nutzt er die Verwirrung um auszubrechen. Wenig später
kann ihn die Polizei zwar wieder stellen, aber Breslin erhält staatliche
Unterstützung, denn es handelt sich bei ihm um einen Experten, der
Sicherheitsysteme von Gefängnissen überprüft, um sie zu verbessern. Dafür lässt
er sich als scheinbar Verurteilter einsperren, um unter realistischen
Bedingungen auszubrechen, was ihm ausnahmslos gelingt.
Sein Team, das ihn von Außen unterstützt, reagiert allerdings skeptisch auf einen neuen Auftrag, bei dem er ein Hochsicherheitsgefängnis überprüfen soll. Nur Lester Clark (Vincent D'Onofrio) setzt sich für den sehr gut bezahlten Job ein, weshalb sie sich widerwillig darauf einlassen. Ihr Misstrauen scheint sich zu bestätigen, als Breslin mitten in New Orleans entführt wird und sich jede Spur von ihm verliert. Er erwacht in einer gläsernen Einzelzelle, überwacht von schwer bewaffneten, mit Schutzmasken versehenen Männern, die ihre Gefangenen sadistisch quälen. Schnell wird ihm klar, dass der Direktor (Jim Caviezel) nicht nur genau weiß, wer er ist, sondern keineswegs vorhat, ihn wieder laufen zu lassen. Einzig ein Mitgefangener (Arnold Schwarzenegger) erzeugt etwas Hoffnung, aber kann er ihm vertrauen?
Sein Team, das ihn von Außen unterstützt, reagiert allerdings skeptisch auf einen neuen Auftrag, bei dem er ein Hochsicherheitsgefängnis überprüfen soll. Nur Lester Clark (Vincent D'Onofrio) setzt sich für den sehr gut bezahlten Job ein, weshalb sie sich widerwillig darauf einlassen. Ihr Misstrauen scheint sich zu bestätigen, als Breslin mitten in New Orleans entführt wird und sich jede Spur von ihm verliert. Er erwacht in einer gläsernen Einzelzelle, überwacht von schwer bewaffneten, mit Schutzmasken versehenen Männern, die ihre Gefangenen sadistisch quälen. Schnell wird ihm klar, dass der Direktor (Jim Caviezel) nicht nur genau weiß, wer er ist, sondern keineswegs vorhat, ihn wieder laufen zu lassen. Einzig ein Mitgefangener (Arnold Schwarzenegger) erzeugt etwas Hoffnung, aber kann er ihm vertrauen?
Wofür der
hochbegabte Ingenieur in "Prison break" eine komplette Season
benötigte und was Burt Lancaster in "Der Gefangene von Alcatraz" nie
gelang, erledigt Sly Stallone in wenigen Tagen. Erst lässt er sich als
Langzeit-Knacki einbuchten, dann teilt er kräftig aus, um in die Einzelzelle
verfrachtet zu werden, aus der er mit der Zuhilfenahme eines feuchten
Papierkügelchens entkommt - darauf wäre selbst ein McGyver eifersüchtig
gewesen. Doch damit noch nicht genug -
nachdem er sich dem Großeinsatz der Polizei freiwillig ergeben hat, erscheint
ein staatlicher Mitarbeiter, der dem Gefängnisdirektor zu verstehen gibt, dass
Sly (hier unter dem Tarnnamen "Ray Breslin" tätig, der nach
Romanheftchen aus den 50er Jahren klingt) gar kein Verbrecher ist, sondern im
Auftrag handelte, um die Sicherheit der us-amerikanischen Gefängnisse zu
untersuchen.
Eine
sinnvolle Beschäftigung angesichts der Tatsache, dass 20% aller Strafgefangenen
weltweit in den USA einsitzen (bei 5% Anteil an der Weltbevölkerung), aber
natürlich macht sich Sly damit nicht nur Freunde, wenn er nach seinen Aktionen
den Direktoren erklären muss, dass sich ein Wachhabender im falschen Moment am
Kinn kratzte oder in der Einzelzelle in der rechten hinteren Ecke ein
Schräubchen lose war, weshalb es einem Spaziergang glich, daraus abzuhauen. Wer
lässt sich schon gerne solch grobe Sicherheitslücken vorhalten? - Dem
Genre-vertrauten Beobachter (im Prinzip also Jeder, der schon einmal im Kino
war) ist daraufhin sofort klar, dass mit Sly's nächstem Auftrag irgendetwas
nicht stimmen kann, da der Meister selbst schon misstraurisch reagiert, seine
Crew auch, nur der sinistre Vincent D'Onofrio (hier als Lester Clark unterwegs)
nicht, der mit viel Kohle argumentiert.
Sly, ganz
scharf darauf, möglichst schnell wieder hinter schwedischen Gardinen sitzen zu
dürfen, begibt sich daraufhin nach New Orleans, woraus kein langer Aufenthalt
wird, da man ihn von der Straße weg entführt und per Flugzeug an einen
unbekannten Ort transportiert - er bekommt nur mit, dass ein anderer Gefangener
gequält und ermordet wird. Auch die sonstigen Neu-Erfahrungen entwickeln sich
eher unerfreulich. Er wacht in einer gläsernen Zelle innerhalb eines
Hightech-Gefängnisses auf, wo die Wachen Masken tragen, damit sie sich nicht am
Kinn kratzen können. Denn der Gefängnisdirektor (Jim Caviezel) ist nicht nur
ein Sadist, der in dem einschlägig bekannten Winnie Jones gleich zwei
verlängerte Arme besitzt, sondern hat Sly's Fibel für den sicheren Gefängnisbau
in seiner Bibliothek stehen - und erweist sich unangenehmerweise als strebsamer
Schüler.
Klingt spannend?
- Sicher, so lange man noch an den Weihnachtsmann glaubt, denn wo Sly drauf
steht, ist auch Sly drin, was Stallone nicht nur mit seinem unnachahmlichen
Gang beweist, sondern mit der Fähigkeit, auch Strebern klar machen zu können,
dass Fleiß allein nicht ausreicht. Irgendein loses Schräubchen findet der Mann
immer. Zudem hat sich noch ein alter Kumpel in den Sicherheitsknast (der ein
wenig auf Guantanamo macht) verirrt, mit dem die Sause erst richtig losgeht.
Arnie, unter dem Pseudonym Emil Rottmayer in Aktion, der mit englischem Akzent
ausgesprochen, herrlich verwegen klingt, beweist an der Seite von Sly nicht zum
ersten Mal, dass Großväter mit dicken Muskeln von nichts aufzuhalten sind -
schon gar nicht von naseweisen Schlaubergern, die aus purem Vergnügen ein
Millionen schweres Gefängnis betreiben.
Gut, die
letzte Bemerkung ist nicht ganz korrekt. Natürlich verfolgen der Direktor und
die über ihm stehende, nicht näher genannte Behörde wichtige Ziele, weshalb sie
Rottmayer foltern, um an weltbewegende Informationen zu gelangen, aber von
Bedeutung für die Story sind diese Hintergründe genauso wenig, wie die
sonstigen inneren Zusammenhänge bis zum konstruierten
"überraschenden" Ende. Das ließe sich leicht verschmerzen, wenn
Stallone und Schwarzenegger die hier geschaffene Welt eines Super-Gefängnisses
mit Super-Wachdienst und Super-Direktor auch nur einen Moment selbst ernst
nähmen. Da wird zwar der eine oder andere Cliff-Hanger aufgeboten, aber immer
wenn sich die Lage mal ein wenig zuspitzt, taucht gleich die Lösung auf - im
Notfall gibt es einen Arzt des Vertrauens, der sich auch nur versehentlich in
den Sadisten-Verein verirrte, oder eine schwerbewaffnete Armee trifft das
sprichwörtliche Scheunentor aus ein paar Metern Entfernung nicht.
Außer mit
Ironie kann man sich einem kalkulierten, jeden Moment vorhersehbaren Produkt
wie "Escape Plan" nicht nähern, dass 80er Jahre Action-Kino
verspricht, aber nur eine glattgebügelte Kopie davon abliefert - für ein an das
heutige Hightech-Kino gewöhntes Publikum. Das einzige, was bei der Verdauung
einer solchen Chose noch hilft, ist Liebe - zu Arnie, Sly und den langen
gemeinsamen Zeiten, die sich in ihren Gesichtern spiegeln. Damit lassen sich
dem Film noch ein paar vertraute Momente abringen, werden alte Erinnerungen
geweckt, aber allzu viele Filme dieser Art können Gefühle auch erkalten lassen.
"Escape Plan" USA 2013, Regie: Mikael Hafström, Drehbuch: Miles Chapman, Jason Keller, Edgar Reitz, Gerd Heidenreich, Darsteller : Silvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, 50 Cent, Jim Carviezel, Vinnie Jones, Sam Neill, Vincent D'Onofrio, Laufzeit: 115 Minuten